Ganz Berlin denkt über neue Raumkonzepte für das Lernen nach. Über offene Räume. Über pädagogische Architektur. Ganz Berlin? Nein. In einigen kleinen Bezirken mit einem gewaltigen Schulsanierungsrückstau wird weiterhin nur der vorhandene Baubestand saniert. Alte Kästen aus dem letzten Jahrhundert werden aufgerüscht statt sie in zeitgemäße Neubauten zu integrieren oder Anbauten zu wagen. Hauptsache, die Statik wird wieder hergestellt. Neue Teilungsräume, Bewegungsräume, Lerninseln, Ruhezonen? Fehlanzeige.
Wir lernen und arbeiten also weiterhin in einem Raum, einem Kasten mit unveränderter Quadratmeterzahl und schuhschachteln vor uns hin. Die weitläufigen Gänge sind meist unerschlossenes Terrain. Here be dragons und die heißen Brandschutz & Co.
Dennoch lässt sich auch der vorhandene Raum an die Bedürfnisse der Kinder und das Lernen anpassen. Darin habe ich mich versucht, optimiere fröhlich weiter und stelle für die Blogparade der Edupunks Teile meines Raumkonzepts vor:
Flexibles Sitzen ermöglichen
- T-Hocker a.k.a. Kippelstühle
- Spezialstuhl mit kurzen Beinen
- Sitzunterlagen für den Sitzkreis
- Arbeitsteppiche aus der Montessoripädagogik und von einem schwedischen Möbelhaus
- Stehplätze an den Sideboards
- siehe Flexible Seating bei Edutopia
- Standardmobiliar (Kleingruppen- und Partner-Setup)
- feste Computerarbeitsplätze
- mein Platz (dort sitze ich sowieso nie)
Dieses Draußen nutzen
- grünes Klassenzimmer a.k.a. Schulgarten mit Klemmbrett
- Pausenhof
- außerschulische Lernorte
Räume erweitern
- eben doch die Gänge nutzen
- leere Klassenzimmer für Teilung der Gruppe suchen (Ist die 1/2 j grad beim Sport?)
- Aktions-, Therapie- oder Fachräume okkupieren
Letzteres ist allerdings immer mit Umziehen oder sogar Gebäudewechseln verbunden, was unheimlich viel Zeit für die Wege frisst und oft mit Unruhe verbunden ist. Außerdem befindet sich das Arbeitsmaterial bzw. die vorbereitete Lernumgebung nun einmal im Klassenzimmer.
Wer sich für den Schulbau der Zukunft, sprich pädagogische Raumkonzepte, interessiert, der folge doch bitte dem Basti.